Wir müssen über Nashornpaste reden – So war die Sondermann-Spenden-Gala 2016

Sondermann-Hauptpreisträger Thomas Kapielski im Glück (Brotfabrik)
Sondermann-Hauptpreisträger Thomas Kapielski im Glück (Brotfabrik)

Es war eine rauschende Spenden- Gala-Nacht. Vorträge, Reden und Ansprachen wechselten sich ab mit Präsentationen, Laudationen und Moderationen. Dazwischen wurde auch hin und wieder mal kurz geredet. Die ausverkaufte Frankfurter „Brotfabrik“ stand jedenfalls Kopf. Hysterische Begeisterung löste natürlich Hauptpreisträger Thomas Kapielski aus, aber auch der noch wenig bekannte Förderpreisträger Jan Böhmermann verstand es, die Herzen der Zuschauer für sich zu gewinnen. In seiner Dankesrede äußerte er charmant sein Mitleid mit den Versagern von „Titanic“, denen er „alles“ verdanke. Kapielski brachte mit einem pointierten Querschnitt aus vierzig Jahren Schriftstellerei den Saal zum Toben und stellte mühelos unter Beweis, dass die Jury sein Lebenswerk zu Recht mit dem Sondermann-Preis ausgezeichnet hatte. Elegant und leichtfüßig führte Leo Fischer durch den kurzweiligen Abend, dessen rhetorischer Höhepunkt zweifellos der umjubelte Stargast  Dietmar Dath (Suhrkamp) war. Leider ließ es sich nicht verhindern, dass immer wieder Mitglieder des Sondermann-Vereins das Rednerpult besetzten, um von dort Anekdoten und Schnurren aus dem ach so lustigen Vereinsleben zum Besten zu geben. Doch selbst Bernd Eilert, Pit Knorr, Oliver-Maria Schmitt und Hans Zippert konnten den Abend nicht mehr ruinieren. Das lag auch an Carla Andereya und Martina Gerhardt, die als charmante und eloquente Telefonistinnen zu gefallen wussten. Ihre Schuld war es jedenfalls nicht, dass nach 92 Minuten Hochleistungs Premium-Programm gerade mal erbärmliche 23,14 Euro an Spendengeldern  eingesammelt werden konnten.

Pit Knorr als "Herr Suhrbier"
Pit Knorr als „Herr Suhrbier“

Musikalisch wurde der Abend von Rainer Michel und seinem internationalen Ensemble hochvirtuoser Instrumentalisten perfekt eingerahmt und untermalt. Michel verzauberte die Zuhörer immer wieder mit Klängen, die er seinem „Böhmat“ entlockte, einem historischen Elektro-Instrument. Am Ende hieß es dann mal wieder: „Das Publikum, das schrie und raste, trotz Sondermann und Nashornpaste“. Am 11.11. 2017 wird dann der nächste Sondermann-Preisträger gefeiert. Halten Sie sich den Tag (Samstag) schon mal frei!

Kapielski mit Scheck und Böhmermann (hinter dem grünen Telefon)
Kapielski mit Sondermann-Skulptur +Scheck und Böhmermann (hinter dem grünen Telefon)

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