Die Sondermann-Gala 2017 als Podcast vom hr

Inzwischen gibt es den (entstellend gekürzten) Mitschnitt der Preisverleihung als Podcast zum Nachhören. Aus Kostengründen und Motivationsmangel verzichtet der hr allerdings auf Nennung des korrekten Titels („Die Sondermann-Gala 2017“) und die Nennung der Mitwirkenden: Patrick Bahners, Bernd Eilert, Kathrin „Coldmirror“ Fricke, Martina Gerhardt, Oliver Maria Schmitt, Hans Traxler, Hans Zippert; Musik: Hans Well und die Wellbappn. Trotzdem viel Spaß beim Reinlauschen!

http://www.hr2.de/programm/podcasts/kulturszene/podcast-episode19816.html

Gala-Nachklapp von Sondermann-Preisträger Hans Traxler

Frankfurt a. Main, den 11.11.2017

Meine Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde, liebe Familie Pfarr!

Heute wäre Bernd Pfarr 59 Jahre alt geworden. Wenn es auf der Welt mit rechten Dingen zuginge, müsste er jetzt hier an meiner Stelle stehen und den, sagen wir, „Birne-Kohl-Gedächtnis-Preis“ oder den „Hänsel- und Gretel-Preis“ verliehen bekommen, den meine Nachfahren gestiftet haben. Statt dessen ist er 2004 mit 45 Jahren gestorben.

Zum Ausgleich für diese himmelschreiende Ungerechtigkeit hat der liebe Gott oder der, den wir dafür halten, Bernd mit einem Riesentalent begabt. Damit hat der in den 30 Arbeitsjahren, die ihm zugemessen waren, ein Werk hingelegt, das in seiner Vollendung und Geschlossenheit nicht seinesgleichen hat. Und was noch wichtiger ist, seine gezeichnete und gemalte Parallelwelt hat in den Jahren, die seither vergangen sind, nichts von ihrer Strahlkraft und Komik eingebüßt. Ich prophezeie, diese Nachhaltigkeit wird uns alle hier im Saal überdauern. Und damit ist doch, wenn man es genau betrachtet, die himmlische Gerechtigkeit wieder hergestellt.

Nun aber zurück auf die Erde.

Hans Traxler

Das war die Sondermann-Gala 2017

Geld, Gstanzln und geinerlei Emotionen – in der ausverkauften Frankfurter Brotfabrik erlebte das Publikum am Abend des 11.11. eine Monstergala der absoluten Spitzenklasse: Hans Well und seine Wellbappn zeigten auf ca. 37 Instrumenten, wie man in Bayern unzünftig die Sau rauslässt. Bernd Pfarrs Cartoons waren zu sehen, Hans Zippert rechnete mit den ehemaligen Vereinsmitgliedern Harvey Weinstein und Martin Schulz ab und belobte die sensationell komische Förderpreisträgerin Kathrin „Coldmirror“ Fricke. Bernd Eilert berichtete von seinen Verstrickungen als Literaturpreisgeber und -nehmer, sodann wurde dem Hauptpreisträger Hans Traxler durch Patrick Bahners (Richter), Martina Gerhardt (Anklage) und Bernd Eilert der Komikprozess gemacht, welchen dieser freilich spielend gewann. Äußerlich unbewegt, innerlich zutiefst erschüttert, sackte der 88jährige aus den Händen von Kassenwärterin Gabriele Roth-Pfarr stolz den stolzen Preis ein und verlas eine Geschichte aus seinem im nächsten Jahr erscheinenden Buch „Sniffler – der englische Dachshund“. Dem langjährigen Vereinspräsidenten Leo Fischer wurde für seinen unermüdlichen Einsatz gedankt, der diesjährige Sondermann-Stipendiat Daniel Sibbe wurde gelobt, dann erklang die Abschiedshymne „Sondermann Superstar“ und die aufzeichnenden Sender SWR und HR gaben zu verstehen, dass nach 75minütigem Überziehen jetzt aber auch wirklich mal gut sei.
(Bericht: Oliver Maria Schmitt,
Fotos: Silke Waas)

„Großartiger Satireabend!“

http://www.fr.de/frankfurt/sondermann-preis-hans-traxler-ist-kult-a-1385965

Presseschau (aktualisiert am 9.11.17)

„Journal Frankfurt“ freut sich auf die Sondermann-Gala: „Es wird ein Fest.“

https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/Kultur-9/Sondermann-Preisverleihung-in-der-Brotfabrik-Komik-ist-harte-Arbeit-30732.html

 

Die „Frankfurter Rundschau“ berichtet über den diesjährigen Sondermann-Preisträger Hans Traxler.

http://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-hans-traxler-erhaelt-sondermann-preis-a-1370328

Hans Traxler erhält Sondermann-Preis

Auszeichnung für sein Lebenswerk / Förderpreis für Kathrin Fricke

Der Sondermann e.V., die Vereinigung zur Bewahrung des Werks von Bernd Pfarr und zur Förderung der Komischen Kunst, verleiht ihren diesjährigen Sondermann-Preis dem Frankfurter Maler, Zeichner, Autor und Illustrator Hans Traxler. Die Auszeichnung wird am 11. November 2017, dem neunundfünfzigsten Geburtstag des Künstlers Bernd Pfarr, in der Frankfurter Brotfabrik im Rahmen einer Gala verliehen und ist mit 5000 Euro Preisgeld verbunden. Der „Sondermann“, der Oscar der Komischen Kunst, gehört damit zu den höchstdotierten Ehrungen, die in Deutschland in dieser Sparte vergeben werden. Der 1929 in Böhmen geborene Hans Traxler wird für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Mit der Arbeit für die Satirezeitschriften „Pardon“ und die von ihm mitbegründete „Titanic“ prägte Traxler die deutsche Satire genauso wie mit zahlreichen Buchpublikationen seit „Die Wahrheit über Hänsel und Gretel“ (1963) und seinen Magazinveröffentlichungen unter anderem für die „Zeit“ und die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Eine weitere wichtige Werkgruppe des Illustrators stellen Bilderbücher dar, darunter Klassiker des Genres wie „Fünf Hunde erben eine Million“, „Aus dem Leben der Gummibärchen“ und „Paula die Leuchtgans“. Besonders bekannt wurde die 1980 gemeinsam mit Pit Knorr entwickelte und von Traxler gezeichnete Darstellung des ehemaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl als „Birne“.

Der diesjährige Sondermann-Förderpreis in Höhe von 2000 Euro wird an die 1984 geborene Videokünstlerin Kathrin Fricke vergeben, die unter dem Pseudonym „Coldmirror“ einen eigenen YouTube-Kanal betreibt und auch als Rundfunk- und Fernsehmoderatorin für die Sender You FM und Einsfestival erfolgreich ist. Frickes ursprünglich aus dem Geist der Fantasy-Fanszene entstandenes humoristisches Rollen- und Vexierspiel hat eine fiktive Persönlichkeit hervorgebracht, die in bewusst dilettantisch inszenierten Sketchen und mit provokativer Sprache auftritt, ihre Videos werden millionenfach geklickt. Die Verleihung des Förderpreises an Fricke findet ebenfalls am 11. November 2017 in der Frankfurter Brotfabrik statt.

Zu den bisherigen Trägern des nach Bernd Pfarrs gleichnamiger Figur benannten Sondermann-Preises für Komische Kunst zählen unter anderen die Cartoonisten Michael Sowa, Christoph Niemann, Ernst Kahl und Hilke Raddatz sowie zuletzt der Schriftsteller Thomas Kapielski. Der Förderpreis ging im vergangenen Jahr an den Satiriker Jan Böhmermann.

Wir müssen über Nashornpaste reden – So war die Sondermann-Spenden-Gala 2016

Sondermann-Hauptpreisträger Thomas Kapielski im Glück (Brotfabrik)
Sondermann-Hauptpreisträger Thomas Kapielski im Glück (Brotfabrik)

Es war eine rauschende Spenden- Gala-Nacht. Vorträge, Reden und Ansprachen wechselten sich ab mit Präsentationen, Laudationen und Moderationen. Dazwischen wurde auch hin und wieder mal kurz geredet. Die ausverkaufte Frankfurter „Brotfabrik“ stand jedenfalls Kopf. Hysterische Begeisterung löste natürlich Hauptpreisträger Thomas Kapielski aus, aber auch der noch wenig bekannte Förderpreisträger Jan Böhmermann verstand es, die Herzen der Zuschauer für sich zu gewinnen. In seiner Dankesrede äußerte er charmant sein Mitleid mit den Versagern von „Titanic“, denen er „alles“ verdanke. Kapielski brachte mit einem pointierten Querschnitt aus vierzig Jahren Schriftstellerei den Saal zum Toben und stellte mühelos unter Beweis, dass die Jury sein Lebenswerk zu Recht mit dem Sondermann-Preis ausgezeichnet hatte. Elegant und leichtfüßig führte Leo Fischer durch den kurzweiligen Abend, dessen rhetorischer Höhepunkt zweifellos der umjubelte Stargast  Dietmar Dath (Suhrkamp) war. Leider ließ es sich nicht verhindern, dass immer wieder Mitglieder des Sondermann-Vereins das Rednerpult besetzten, um von dort Anekdoten und Schnurren aus dem ach so lustigen Vereinsleben zum Besten zu geben. Doch selbst Bernd Eilert, Pit Knorr, Oliver-Maria Schmitt und Hans Zippert konnten den Abend nicht mehr ruinieren. Das lag auch an Carla Andereya und Martina Gerhardt, die als charmante und eloquente Telefonistinnen zu gefallen wussten. Ihre Schuld war es jedenfalls nicht, dass nach 92 Minuten Hochleistungs Premium-Programm gerade mal erbärmliche 23,14 Euro an Spendengeldern  eingesammelt werden konnten.

Pit Knorr als "Herr Suhrbier"
Pit Knorr als „Herr Suhrbier“

Musikalisch wurde der Abend von Rainer Michel und seinem internationalen Ensemble hochvirtuoser Instrumentalisten perfekt eingerahmt und untermalt. Michel verzauberte die Zuhörer immer wieder mit Klängen, die er seinem „Böhmat“ entlockte, einem historischen Elektro-Instrument. Am Ende hieß es dann mal wieder: „Das Publikum, das schrie und raste, trotz Sondermann und Nashornpaste“. Am 11.11. 2017 wird dann der nächste Sondermann-Preisträger gefeiert. Halten Sie sich den Tag (Samstag) schon mal frei!

Kapielski mit Scheck und Böhmermann (hinter dem grünen Telefon)
Kapielski mit Sondermann-Skulptur +Scheck und Böhmermann (hinter dem grünen Telefon)

Die Preisträger 2016 stehen fest!

Die Sondermann-Preisträger 2016: Kapielski, Böhmermann
Die Sondermann-Preisträger 2016: Kapielski, Böhmermann


Sondermann-Preis für Thomas Kapielski und Jan Böhmermann

Thomas Kapielski bekommt den Sondermann 2016, weil er seit über dreißig Jahren in Wort, Bild und Ton Erbauliches, Erstaunliches, Erleuchtetes und vor allem sehr Komisches vorgelegt hat. Sei es als Professor für Performance, als Gottesbeweiser oder Experte für „Neue Sezessionistische Heizkörperverkleidungen“, als Fotograf und Objektkünstler, als Stammtischsoziologe und Vortragsartist. Ein verehrungswürdiger Künstler, dem der Ruhm immer wichtiger war als der Erfolg. An seiner Preiswürdigkeit besteht kein Zweifel. Um es mit einem seiner Ausstellungstitel zu sagen: „De dingsbums non est disputandum.“ Den Sondermann-Förderpreis erhält Jan Böhmermann. Wenn sich jemand auf das obsolete Unternehmen TV-Unterhaltung einlässt, jemand, der noch jung genug ist, aus seinem Leben etwas Besseres, womöglich Sinnvolles, zu machen, so verdient das unseren Respekt. Einen solchen Mann wollen wir fördern.

Der Sondermann-Preis ist der höchstdotierte Preis für komische Kunst in Deutschland. Hauptpreisträger Thomas Kapielski erhält 5000 Euro, der förderungswürdige Jan Böhmermann 2000 Euro. Der Preis wird am 11.11.um 20:00 Uhr in der Frankfurter „Brotfabrik“ im Rahmen einer großen, öffentlichen Gala verliehen. Die Preisträger sind anwesend und tragen aus ihren Werken vor.

Die Sonder-Jury hat getagt!

sondermann1Die Sondermannpreisträger für das Jahr 2016 stehen fest. Einer festlichen Verleihung am 11.11. in der Frankfurter Brotfabrik steht nun nichts mehr im Wege.

Die Jury hat es sich mal wieder nicht leicht gemacht. In der fünfstündigen Sitzung fielen auch mal harte Worte, alles in allem blieb es aber fair und friedlich. Die drei Stühle im Wohnzimmer von Familie Eilert hätten sowieso repariert werden müssen und auch der Kristalllüster wäre früher oder später von alleine von der Decke gefallen.

Ein wenig rustikal demonstrierte Frau Krüwell die gute Verarbeitung ihrer neuen Handtasche, und die Platzwunde am Kopf von Herrn Platthaus blutete bei der freundschaftlichen Verabschiedung fast gar nicht mehr. Wie sein Schweizer Taschenmesser in den Oberschenkel von Herrn Zippert geraten konnte, wusste Dr. Hofmann später auch nicht mehr, konnte aber wenigstens einen fachmännischen Druckverband anlegen.

Es blieb nicht aus, dass Frau Roth-Pfarr bei der erregten Diskussion akustisch die Orientierung verlor, sie sollte nicht mit, sondern einen Blick auf die Himbeertörtchen werfen. Etwas unschöne Szenen gab es, nachdem sich Herr Schmitt in den Jugendstil-Sekretär erbrach, angeblich weil Herr Fischer ihm etwas ins Essen gemischt hatte, dabei war das Frau Eilert gewesen. Nicht mehr geklärt werden konnte, warum Herr Eilert ausgerechnet Hegel, den reizenden Pitbull des Herrn Fischer, provozieren musste. Auf gutes Zureden gab das völlig verwirrte Tier die drei Finger von Eilerts linker Hand aber wieder heraus, sie konnten im 3-Sternekühlfach gelagert und nach Beendigung der Sitzung größtenteils erfolgreich angenäht werden.

Die Preisträger werden bekannt gegeben, sobald Herrn Fischer der Magen ausgepumpt worden ist, wo sich zur Zeit noch das Blatt Papier befindet, auf dem die Namen der Preisträger stehen, die Frau Eilert ihm zum Glück aufgeschrieben hatte. Nachdem sie gegen die schmiedeeiserne Bratpfanne gerannt war, die Herr Frenz völlig unvermittelt durch den Raum schleuderte, konnte sie sich nämlich an nichts mehr erinnern. Schon gar nicht, dass sie Frau Gerhard mit Sekundenkleber an der Badezimmertür fixiert hatte.

Wir bitten um Verständnis, daß die offizielle Presseerklärung erst herausgegeben werden kann, wenn sich die Anwälte aller beteiligten Parteien geeinigt haben.

Was für ein komischer Preis!

86cbaeb0-96ae-407d-8cfe-6f0f15f5cb61Nur noch wenige Wochen, dann wird der nächste Sondermann-Preis für außerordentliche Leistungen auf dem Gebiet der komischen Kunst vergeben.

Traditionell findet der Festakt am 11.11. (dem Geburtstag von Bernd Pfarr) im Rahmen einer großen Spenden-Gala statt. So wie im vergangenen Jahr, als der einzigartige Zeichner und Maler Michael Sowa die einzigartige Auszeichnung erhielt.

Frau Gabriele Roth-Pfarr überreichte ihm eine Sondermann-Skulptur aus eitel Gießharz. Und als ob das noch nicht genug wäre, bekam der überraschte und schwer gerührte Berliner Künstler noch 5000 Euro. Den Förderpreis in Höhe von 2000 Euro erhielt der förderungswürdige Leonard Riegel und das begehrte Sondermann-Stipendium ging an Ella Carina Werner. Die von Oliver Maria Schmitt moderierte Preisverleihung fand in einem würdigen Rahmen im Frankfurter Mousonturm statt.

Der Künstler Jens Friebe trug einige stimmungsvolle Lieder zur Gitarre vor und der gefeierte Berliner Autor Horst Evers verlieh dem Abend als Stargast zusätzlichen Glanz. Er zeigt schon länger seine besondere Verbundenheit mit den Zielen des Sondermann-Vereins, indem er für die meisten seiner Buchcover ein Motiv von Bernd Pfarr gewählt hat. Der Abend endete mit zwölfminütigen stehenden Ovationen, standesgemäßem Feuerwerk und Konfettiregen. Viele Sondermann-Fans mussten draußen bleiben, denn die denkwürdige Veranstaltung war wie üblich in wenigen Stunden ausverkauft. Sichern Sie sich deshalb so früh wie möglich eine Karte, wir informieren Sie, sobald der Vorverkauf begonnen hat.